Doch bevor es dahin geht, muss natuerlich erstmal das passende Gefaehrt besorgt werden. Ins Paradies kommt man heutzutage ja bekanntlich schon mit dem Auto, von daher musste also schnell ein Auto her. Ian und ich durchstoeberten im Internet also allerlei Angebote, gingen fleissig auf Schnaeppchenjagd und begannen uns ein vorher nicht fuer moeglich erschienenes Wissen ueber Autos anzulegen. Und nach einigen Tagen harter Suche fanden wir einen sehr sympathischen Kleinwagen, der in unseren Augen die Faehigkeit besitzt, uns tausende von Kilometern durch das Land zu bringen.
Nach einer mir unglaublich lang erschienenen Zeit steht also endlich wieder Reisen auf dem Programm. Mit dem Rucksack auf dem Ruecken und der Handtasche unterm Arm machte ich mich auf die abenteuerliche und von wundervoller Natur begleitete Reise nach Vancouver Island. (Wer nicht weiss, wo das liegt, dem soll die beigefuegte Karte helfen). Die Insel ist in etwa so gross wie Belgien, zaehlt aber gerade mal 750.000 Einwohner, die dazu noch groesstenteils im suedoestlichen Teil der Insel leben. DerRest bleibt vor allem grossen Gebieten (Kuesten-)Regenwaldes und anderer Natur vorbehalten.
Mit der Faehre kommt man nach einer anderthalbstuendigen Fahrt, vorbei an idyllischen kleinen Inseln (den Gulf Islands) in der Straight of Georgia, der Meeresstroemung zwischen Vancouver und Vancouver Island, etwas noerdlich von Victoria an. Ein Bus bringt mich von hier aus in 45 Minuten nach Victoria, ganz in den Sueden der Insel.
Schon bei meiner Ankunft macht die Landeshauptstadt British Columbias einen sehr sympathischen Eindruck - Es weht eine Brise warmer Luft durch die Strassen und die Stadt scheint aussergewoehnlich stark mit jungen Leuten gefuellt zu sein. Auch fehlt in der Innenstadt jegliche Spur von glaesernen Hochhaeusern. "Alte" Steingemaeuer (auch Victoria ist nicht aelter als 150 Jahre, was fuer hiesige Verhaeltnisse schon als alt bezeichnet werden kann) und im europaeischen Stil gehaltene Bauten schmuecken die Strassenraender der zu Kolonialzeiten zentralen Handelsstadt der Kuestenregion.
Mit Robin, meiner CouchSurferin, die mich fuer die naechsten zwei Tage bei sich unterkommen liess, war ich am selbigen Tag noch am Strand, der nur einige Bloecke von ihrem Haus entfernt war, wo wir den wunderschoenen Sonnenuntergang am Wasser genossen. Besonders beeindruckend war dabei der Blick auf die schneebedeckten, riesigen Berge Washingtons, die ruhig und maechtig im Hintergrund lagen.
Die kommenden zwei Tage habe ich mir die uebersichtliche Stadt angeschaut und es genossen, aus dem Vancouver-Alltag rauszukommen. Es haengen auffallend viele britische Fahnen in der Stadt und die Archtitektur sowie die im Fairmont Hotel mehr als in England selbst zelebrierte Teekultur zur tea time lassen den englischen Einfluss in der Stadt spueren.
Aber natuerlich gibt es - wie so gut in jeder nordamerikanischen Stadt - auch ein Chinatown, und Victorias ist dazu noch das aelteste Kanadas, wie es so schoen auf den Papierkoerben angepriesen wird.
Die Naehe zum Meer habe ich ausgenutzt und so habe ich mir ein paar schoene Stunden am Hafen, an der Mole und am Strand gemacht, wo ich sogleich Besuch von diesem netten Herren bekommen habe:
Die neue Trendsportart: Mensch, stehend auf einer Art Surfboard, mit einem Paddel...so gleitet er, etwas verkrampft aussehend und damit beschaeftigt scheinend, bloss nicht umzufallen, ueber das Wasser...sehr lustig anzusehen...
Parliament Buildings
Der koenigliche Palast noch einmal prunkvoll beleuchtet in der abendlichen Daemmerung
»Meile 0 « des Trans-Canada-Highways.
Bald geht die grosse Reise los... Bis zum anderen Ende sind es um die 7000 Kilometer...
...Gleich am naechsten Morgen habe ich mich aufgemacht, die ersten Kilometer hinter mich zu bringen. Mit einer Eisenbahn (ein einziger Wagon), von der ich ueberzeugt war, dass sie aus dem 19. Jahrhundert von den ersten Siedlern erbaut wurde, fuhr ich nach Nanaimo. Ueber wacklige Bruecken in schwindelerregnder Hoehe, vorbei an video- und fotoaufnehmenden sowie winkenden Menschen (die Bahn faehrt jeden Tag diese Strecke!!) fuehrte die zweistuendige Fahrt. Und bei jedem Huckel hatte ich die Befuerchtung, dass bei dem Geruckel die ganze Bahn auseinanderfaellt. So beaengstigend die Fahrt war, so charmevoll war sie zugleich. Der Schaffner selbst ging durch das Abteil, um die naechste Station anzusagen und zum Aussteigen wurde ein kleines Plastikhockerchen als Erweiterung der Treppe vor die Stufen gestellt.
Aber natuerlich gibt es - wie so gut in jeder nordamerikanischen Stadt - auch ein Chinatown, und Victorias ist dazu noch das aelteste Kanadas, wie es so schoen auf den Papierkoerben angepriesen wird.
Die Naehe zum Meer habe ich ausgenutzt und so habe ich mir ein paar schoene Stunden am Hafen, an der Mole und am Strand gemacht, wo ich sogleich Besuch von diesem netten Herren bekommen habe:
Ein Seeloewe der kleineren Art, der genuesslich seinen Fang, frischen Fisch, verspeist hat, waehrend ich nur einige Meter von ihm entfernt die Seele baumeln liess.
Die nordamerikanische Art, einen schoenen Aussichtspunkt zu geniessen. Mit dem Auto wird bis ans Ufer (soweit die Strasse fuehrt) vorgefahren und dann bleibt man einfach im Auto sitzen und guckt aus dem Fenster. Aussteigen oder das Fenster runterkurbeln um frische Luft zu schnappen sind eher selten gesehene Aktivitaeten.
Die neue Trendsportart: Mensch, stehend auf einer Art Surfboard, mit einem Paddel...so gleitet er, etwas verkrampft aussehend und damit beschaeftigt scheinend, bloss nicht umzufallen, ueber das Wasser...sehr lustig anzusehen...
Parliament Buildings
Der koenigliche Palast noch einmal prunkvoll beleuchtet in der abendlichen Daemmerung
»Meile 0 « des Trans-Canada-Highways.
Bald geht die grosse Reise los... Bis zum anderen Ende sind es um die 7000 Kilometer...
...Gleich am naechsten Morgen habe ich mich aufgemacht, die ersten Kilometer hinter mich zu bringen. Mit einer Eisenbahn (ein einziger Wagon), von der ich ueberzeugt war, dass sie aus dem 19. Jahrhundert von den ersten Siedlern erbaut wurde, fuhr ich nach Nanaimo. Ueber wacklige Bruecken in schwindelerregnder Hoehe, vorbei an video- und fotoaufnehmenden sowie winkenden Menschen (die Bahn faehrt jeden Tag diese Strecke!!) fuehrte die zweistuendige Fahrt. Und bei jedem Huckel hatte ich die Befuerchtung, dass bei dem Geruckel die ganze Bahn auseinanderfaellt. So beaengstigend die Fahrt war, so charmevoll war sie zugleich. Der Schaffner selbst ging durch das Abteil, um die naechste Station anzusagen und zum Aussteigen wurde ein kleines Plastikhockerchen als Erweiterung der Treppe vor die Stufen gestellt.
Mit Ian traf ich mich in der Mitte der Ostkueste der Insel und zusammen fuhren wir ans westliche Ende - nach Tofino, einem der schoensten Orte, die ich jemals gesehen habe.Meine Begeisterung ueber diesen Ort aeusserte sich spontan in Luftspruengen und Freudenausrufen... Bevor wir allerdings hier ankamen, machten wir noch einen Zwischenstopp im MacMillan Park, einem Wald voller maerchenhafter Baeume, die teilweise mehr als 800 Jahre alt sind und teilweise einen Umfang von bis zu 9 Meter haben.
Voller Vorfreude auf den Ort, von dem ich schon im Vornerein so viel gutes gehoert hatte, haben wir uns alsbald auf den weiteren Weg gemacht. Auf einer kurvenreichen und ueber Berg und Tal fuehrenden Strasse kamen wir dem Ziel langsam naeher, allerdings legten wir die hundert Kilometer in gerade einmal zwei Stunden zurueck, da sich der Weg lange hinzieht und die Gegebenheiten ein schnelleres Vorankommen nur schwer ermoeglichen. Allerdings war auch die Aussicht aus dem Fenster schon schoen und steigerte nur unsere Erwartungen...
...vorbei an den letzten Bergen, bis wir endlich das Ende der Insel erreichen...
Es wird schwer, die dortige Natur und unsere Erlebnisse in Worte zu fassen, aber ich versuche mein Bestes...
Zuerstmal haben wir uns einen Schlafplatz fuer die Nacht gesucht. Dies sollte ein Campingplatz direkt am Strand darstellen. Von der neuen Umgebung beeindruckt und von Glueckshormonen erfuellt richteten wir unser neues Zuhause fuer die naechsten Tage ein:
Am naechsten Tag sollte ein neues Abenteuer beginnen... Tofino stellt ein beliebtes Surferparadies dar und am beruehmten Long Beach sollte auch mir diese anfangs unberechenbare und schwierig erscheinende Sportart schnell Spass machen und mich stundenlang im Wasser halten. In einem der vielen Surferlaeden der Stadt liehen wir uns Neoprenanzuege (oder eine aehnliche Art) sowie Surfboards aus und stuerzten uns eifrig in die Wellen. Kaltes Wasser drang schnell in den Anzug, noch nach wenigen Minuten ist auch dieses vom Koerper aufgewaermt und dann laesst es sich einige Stunden im kalten Nass aushalten. Der Spassfaktor tut sein uebriges... Nach ein paar scheiternden Versuchen irgendwie das Gleichgewicht auf dem Board zu halten und dabei auch noch mit einer Welle zusammen in Richtung Land zu schwimmen, was doch schwieriger war als erwartet, habe ich irgendwann den Dreh rausbekommen; und so habe ich es geschafft, auf dem Surfbrett ein paar Mal fuer einige Sekunden zum stehen zu kommen und eine Welle in Richtung Ufer zu reiten. Welch ein Spass...!!
Die Abende verbrachten wir meistens am Lagerfeuer, genossen die farbenfrohen Sonnenuntergaenge am einsamen Strand und das maechtige Rauschen des Ozeans, welches uns sanft aber bestaendig in den Schlaf schaukelte.
Zuerstmal haben wir uns einen Schlafplatz fuer die Nacht gesucht. Dies sollte ein Campingplatz direkt am Strand darstellen. Von der neuen Umgebung beeindruckt und von Glueckshormonen erfuellt richteten wir unser neues Zuhause fuer die naechsten Tage ein:
Aufwachen...
...fruehstuecken.
Auch im Dorf direkt, welches nur 1700 Einwohner zaehlt und in dem man eine starkes Kommunengefuehl ausmachen kann, wird man ueberall vom Wasser umgeben und kann sich toller Ausblicke erfreuen:
Am naechsten Tag sollte ein neues Abenteuer beginnen... Tofino stellt ein beliebtes Surferparadies dar und am beruehmten Long Beach sollte auch mir diese anfangs unberechenbare und schwierig erscheinende Sportart schnell Spass machen und mich stundenlang im Wasser halten. In einem der vielen Surferlaeden der Stadt liehen wir uns Neoprenanzuege (oder eine aehnliche Art) sowie Surfboards aus und stuerzten uns eifrig in die Wellen. Kaltes Wasser drang schnell in den Anzug, noch nach wenigen Minuten ist auch dieses vom Koerper aufgewaermt und dann laesst es sich einige Stunden im kalten Nass aushalten. Der Spassfaktor tut sein uebriges... Nach ein paar scheiternden Versuchen irgendwie das Gleichgewicht auf dem Board zu halten und dabei auch noch mit einer Welle zusammen in Richtung Land zu schwimmen, was doch schwieriger war als erwartet, habe ich irgendwann den Dreh rausbekommen; und so habe ich es geschafft, auf dem Surfbrett ein paar Mal fuer einige Sekunden zum stehen zu kommen und eine Welle in Richtung Ufer zu reiten. Welch ein Spass...!!
Die Abende verbrachten wir meistens am Lagerfeuer, genossen die farbenfrohen Sonnenuntergaenge am einsamen Strand und das maechtige Rauschen des Ozeans, welches uns sanft aber bestaendig in den Schlaf schaukelte.
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