Montag, 28. Dezember 2009

Weihnachten und die Adventszeit


Ermunternde Bekanntschaft


Immer mehr tauche ich in die kanadische Kultur ein und merke die vielen Unterschiede zu Deutschland. Es ist eine angenehme Mentalitaet; die Menschen sind im Generellen freundlicher und aufgeschlossener und eines der wichtigsten Vorsaetze scheint zu sein, dass in der Ruhe die Kraft liegt (teilweise noch etwas gewoehnungsbeduerftig fuer mich!).

Seit dem 5. Dezember arbeite ich nun in einem familienfreundlichen Cafe in Downtown als Barista. Dieser 40-(Wochen-)Stunden-Job nimmt einen Grossteil meiner Zeit in Anspruch, so dass das kulturelle Erlebnis Vancouvers zur Zeit etwas in den Hintergrund gerueckt ist. An freien Nachmittagen und Tagen habe ich dennoch die Stadt weiter entdeckt. Hin und wieder spuert man somit einige exklusive Orte und Laeden auf, was wahre Gluecksmomente sein koennen. So habe ich schon deutsches Schwarzbrot und Milka-Schokolade gefunden. Mmh...

English Bay - ein wunderbarer Ort fuer ausgiebige Spaziergaenge:





Eines Nachmittags war ich mit Jule auf der Christmas Tree Lightening Celebration in Downtown, was ein schoenes weihnachtliches Erlebnis war. Wir haben heisse Schokolade mit Marshmellows und Cookies bekommen und dem kleinen Buehnenprogramm gelauscht bevor dann feierlich mit Countdown der grosse Weihnachtsbaum erleuchtet wurde. Es kam Weihnachtsstimmung auf, die uns bisher verschont hatte.

Die meisten Menschen
hier sind in der Weihnachtszeit sehr gebefreundlich und heiter gestimmt. Ueberall bekommt man umsonst etwas in die Hand gedrueckt oder ein Laecheln geschenkt; Stress ist in der Weihnachtszeit eher selten zu spueren, was diese Wochen doch sehr angenehm gemacht hat.


Am 10. Dezember bin ich umgezogen und nun wohne ich im Basement eines Hauses, wo ich ein kleines, gemuetliches Zimmer habe. Meine Mitbewohnerin ist eine nette Australierin.


Eines Abends im Dezember war ich zu einem kanadischen Hannukah-Dinner eingeladen, was sehr interessant und vor allem koestlich war. Es gab herzhafte Pancakes und ich habe einiges ueber die juedische Kultur und das Hannukah-Fest gelernt.



Die Feiertage

Am 23. Dezember habe ich mich auf die dreieinhalbstuendige Busfahrt nach Pemberton begeben, wo ich Nils und Kilian fuer die Weihnachtstage besuchte.
An Heiligabend, sowie auch am 1. Weihnachtsfeiertag, sind wir Ski fahren gegangen, was dieses Weihnachtsfest zu einem ganz aussergewoehnlichem werden liess. Es waren wunderschoene Tage; die Sonne strahlte und wir genossen die tollen Ausblicke und den Schnee. Am Abend des 24. haben wir uns ein Festtagsessen gekocht und neben dem festlich geschmueckten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer einen schoenen Abend verbracht...


Unser Weihnachtsbaum

Der erste Ausblick.
Fantastisch.

Der zweite.
Genial.


Der dritte.
Unbeschreiblich!

(Am Ende ist der Ozean)




Auf dem Weg zur Olympia-Abfahrt, dort, wo im Februar die
ganz Grossen ihre Kuenste praesentieren werden...







Wieder im Tal




Ich wuensche euch allen ein frohes neues Jahr und alles Gute und Liebe aus der Ferne!



Mittwoch, 2. Dezember 2009

Die letzten Novembertage in Vancouver



In den letzten Tagen habe ich oft das gute Wetter ausgenutzt, um die bisher unbekannten Ecken der Stadt zu besuchen und kennenzulernen.
Vom Queen Elizabeth Park, einer schoen angelegten Parkanlage inklusive Golfplatz, ueber Gastown, einem angesagtes Szeneviertel in Downtown, bis hin zur East Hastings Street, einer wirklich dreckigen und unangenehmen Ecke der Stadt, habe ich, meist mit Jule zusammen, viel gesehen und erlebt.


Das Tor nach Chinatown


wenn man genau hinschaut, erkennt man eine ROTE Laterne - alles
war hier rot

Sowieso haben die Kanadier es sehr mit den Farben.
In der Davie Street, der Strasse mit den meisten Homosexuellen, sind selbst die Bushaltestellen pink angestrichen:




Einen anderen Tag fuellten wir damit, am Kitsilano Beach an den Strand zu gehen. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf den weiten Pazifik und, wenn man sich wieder umdreht, auf die Stadt, wie sie vor den riesigen Bergen liegt.



Das weite Meer

Manchmal realisiert man gar nicht, wo man eigentlich ist. Doch ploetzlich schwimmt eine Robbe nur wenige Meter von uns entfernt durch das klare Ozeanwasser und in solchen Momenten wird einem dann bewusst, dass man ganz woanders ist. Oder man dreht sich einfach um und bekommt zu sehen: den Pazifik und Strand, im Hintergrund die Berge der Rocky Mountains und davor die kleine Skyline der Stadt... Amazing!



Wieder einige Tage spaeter haben wir die kleine Halbinsel "Granville Island", ein Einkaufs- und Kulturviertel der Stadt, erkundet. Und ueberraschenderweise haben wir hier richtiges deutsches Schwarzbrot gefunden - herrlich!! Es hat soo gut geschmeckt...



Hier ein paar alltaegliche Bilder von Vancouver


Am Hafen


Downtown


Die Burrard Bridge


Sonntag, 22. November 2009

Wochenende in Vancouver - Kultur

Samstagabend war ich, durch Eva, zu einer kleinen Geburtstagsparty eingeladen. Im Haus einer Freundin von ihr, feierten wir im kleineren Kreis den Geburtstag von Darcie und gingen danach in eine Bar in Downtown, wo wir einer Buchvorlesung und Gitarrenmusik lauschten.

Sonntag, 22. November 2009



Jule und ich

Sonntag traf ich mich mit Jule, einer Deutschen, die ich am Freitag kennengelernt hatte, und wir machten zusammen eine Fahrradtour zum Stanley Park, dem groessten Stadtpark Kanadas, der noerdlich von Downtown auf einer Halbinsel liegt - umgeben vom salzigen Pazifikwasser. Im Park mit seinen Regenwaldhainen kann man dem Grossstadttrubel wunderbar fuer ein paar Stunden entkommen; am Strand spazieren gehen, Seeloewen beobachten und die Vegetation des Regenwaldes bestaunen.




Ein Blick auf die Skyline Vancouvers, im Vordergrund eine Tankstelle
auf dem Wasser (wahrscheinlich fuer die Wasserflugzeuge hier)


Natuerlich haben wir auch die beruehmten Totempfaehle, die an die indogene Bevoelkerung, die in Zeiten der Kolonisation verdraengt wurden, erinnern sollen, besucht (und dabei tolle Touri-Bilder gemacht).


Fuenf der acht Totempfaehle

Danach haben wir uns auf eine Wanderung in den Maerchenwald begeben, in dem wahrscheinlich einst das Hexenhaus der Hexe Baba Jaga (das mit den Fuessen) stand. Zwischen riesigen moosbewachsenen Baeumen und grossem Fahn ist es dunkel und diesig .... und es ist spannend die unbekannte Flora und Fauna zu beobachten!




Wie klein wir doch vor diesem dicken Baum aussehen...

Samstag, 14. November 2009

Vancouver

Die ersten Tage in der neuen Umgebung.

Nach einer Woche gemuetlichen Daseins in den Bergen machte ich mich per Bus auf den Weg nach Vancouver. Waehrend meines einstuendigen Aufenthalts in Whistler wurde ich Zeuge der winterlichen Verwandlung des Ortes. Es schneite dicke Flocken und binnen weniger Minuten bedeckte eine duenne Schneedecke die umliegenden Haeuser, Strassen und Baeume. Im weiter suedlich gelegenen Vancouver hingegen ist es derzeit einige Grad milder.

Von der Busstation wurde ich abgeholt und zu meinem Apartment, welches ich die naechsten vier Wochen mein Zuhause nennen darf, gebracht. Dieses liegt suedlich von Downtown Vancouver, nur wenige
Fussminuten entfernt vom Skytrain, dem weltweit laengsten automatisierten fahrerlosen Schnellverkehr (ein der S-Bahn aehnlicher Zug).

In meiner kleinen Wohnung habe ich mich nun schon eingerichtet und ein wenig eingelebt. Waehrend der ersten Tage habe ich viele Stunden vor dem Computer verbracht, um der Jobsuche und dem Verfassen von Bewerbungsschreiben nachzugehen.

Am Montag habe ich einen Ausflug nach Downtown gemacht und mir das Zentrum der Stadt angeschaut. Schon nach einem kurzen Spaziergang faellt auf, dass ueberall in der Stadt an Ecken und Kanten geschliffen wird und ganz Vancouver ausgeschmueckt wird, um im Februar, zu den Olympischen Winterspielen, zu glaenzen. Doch auch so muss bemerkt werden, dass die Innenstadt mit ihren vielen
glaesernen Fassaden ins Auge sticht, da die von tiefhaengenden Wolken umspielten Berge
der Umgebung
sowie alle Farben des Himmels wiedergespiegelt werden und die Stadt somit einen aussergwoehnlichen Flair erhaelt.


Die naechsten Tage wurden weiterhin hauptsaechlich der Arbeitssuche gewidmet. Diese scheint sich langsam auszuzahlen. In Burnaby, einem Vorort von Vancouver, habe ich eine Stelle als 'Crowd Control' ergattert. Dies bedeutet, dass ich am Nikolaustag der in Downtown stattfindenden Santa Clause Parade beiwohnen werde und die kleinen Kinder von den Weihnachtsmaennern wegscheuchen werde :)
Am Mittwoch habe ich ausserdem eine Zusage als Aushilfskraft im Catering-Bereich bei den Olympischen Spielen erhalten. Nachdem ich dreieinhalb Stunden in einer grossen unbeheizten Halle ausharren, warten und zittern (im wahrsten Sinne des Wortes) musste, ich ein Screening, ein Interview und das Ausfuellen saemtlicher Dokumente bewaeltigt hatte, habe ich eine Art Arbeitsvertrag in den Haenden gehalten. Das Warten und Frieren hat sich also gelohnt!


Am Wasser in Burnaby

Am Dienstag habe ich mich ausserdem mit Eva, einer deutschen Studentin, die hier seit einem Jahr wohnt, getroffen. Wir waren zusammen am Strand von Vancouver (der beruehmt fuer seinen Ruf als einer der wenigen Nacktstraende im prueden Kanada sein soll) und haben danach lecker gekocht.


Der Strand

Ansonsten werde ich mehr und mehr fleissig. Am Donnerstag habe ich mir eine Sozialversicherungsnummer besorgt und Freitag war ich auf einer Einfuehrungsveranstaltung fuer die Crowd Control... Am Abend habe ich mich mit einigen Deutschen in einer Bar getroffen.

Nachdem sich die Wege trennten

Mittwoch, 4. November 2009

Nachdem mich Aleni, Laura und Fanny zum Bus gebracht haben und es hiess, Abschied zu nehmen, brachte mich ein Flugzeug den sechs Stunden langen Weg nach Seattle. In der Luft hatte ich noch einmal Zeit, die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Es war eine wunderbare Zeit und ich danke euch, Alena, Laura und Fanny, fuer die wundervollen Tage, die wir zusammen in New York hatten!



Den Anfang unserer Reise sowie aktuelle Berichte meiner treuen Gefaehrten gibt es
weiterhin auf www.j-alf.blogspot.com

Angekommen in Seattle, liess ich bei einem Kaffee die ersten Stunden in der neuen Stadt in Ruhe vergehen. Ich wartete auf Marian, meine CouchSurfing-Bekanntschaft, bei der ich die naechsten zwei Naechte unterkommen sollte. Sie hat sich liebevoll um mich gekuemmert und die Couch war auch relativ bequem.

Die Begruessung in Seattle...



Meine Schlafecke



Der Blick aus dem Fenster - Im Hintergrund Downtown

Am Donnerstag machte ich mich auf den Weg in die Stadt, die ihrem Beinamen als Rain City (zumindest am Vormittag) alle Ehre machte. Daher wurde der Stadtbummel durch einen Besuch im Seattle Art Museum verkuerzt. Als die Sonne ein wenig herauskam und den Blick auf die umliegenden Berge zuliess, machte ich einen Abstecher zur Space Needle und nach Downtown.


Die beruehmte "Space Needle"


Freitag, 6. November 2009

Nach nur zwei Tagen verlasse ich auch schon wieder die Hafenstadt und lasse mich von einem kleinen Propellerflugzeug mit max. 40 Insassen ins 55 Flugminuten entfernte Vancouver bringen. Dort wurde ich, nachdem ich den kritischen Blicken und Fragen des Officers standgehalten habe und mein Visum in den Haenden hielt, von Nils und Kilian, Freunden aus Berlin, abgeholt. Welch ein Luxus in einem fremden Land...! Mit dem Auto fuhren wir, mit kurzem Zwischenstop in einer Walmart-Filiale (welch ein Schock fuer mich Europaeerin!), ins etwa 150 Kilometer entfernte Pemberton, einem Ort von etwa 2500 Einwohnern, der inmitten schneebedeckter Berge liegt.


Linkes Haus, rechter Eingang...jetzt koennt
ihr euch den Ausblick vorstellen...


Hier verbachte ich die naechsten Tage...ohne viel Stress und Sorgen... Wir schliefen meist lange, genossen nach dem Aufstehen den Blick aus dem Fenster und liessen es uns gut gehen. Kleinere Ausfluege machten wir auch: Ins nahgelegene Whistler fuhren wir zum Shoppen (Skijacken und -hosen, Skipaesse fuer die beiden, Skischuhe etc) und um uns um Arbeit zu kuemmern. Da Whistler DER Ort der Olympischen Winterspiele 2010 sein wird, habe ich mich prompt um einen Job als Aushilfskraft beworben. Jetzt heisst es Daumen druecken, dass daraus mehr wird!


Whistler

Ausserdem machten wir Naturausfluege in die Umgebung. Dabei galt es Feuerholz fuer den Kamin zu besorgen oder eine kleine Wanderung - mit anschliessendem Besuch eines Wasserfalls - zu unternehmen. Als treuen Begleiter hatten wir oftmals Griffy, den Golden Retriever des Mitbewohners, bei uns...






Tatkraeftig beim Holz sammeln